Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte greifen die Netzhaut an und führen zur Diabetischen Retinopathie, einer der häufigsten Ursachen für Erblindung in Deutschland. Besonders gefährdet sind Menschen mit langjährigem Diabetes, die Bluthochdruck und erhöhte Blutfette haben.
Die Fähigkeit zu sehen verdanken wir der Netzhaut im Augenhintergrund. Diese „Retina“ ist eine zarte Schicht am hinteren Augapfel mit Millionen von Sinneszellen. Sie wandelt einfallendes Licht in elektrische Signale um, die dann über den Sehnerv zum Hirn geleitet werden.
Anhaltend hohe Blutzuckerspiegel begünstigen, dass Eiweiße und Fette „verzuckern “, das heißt sich mit den Zuckermolekülen verbinden und sich in den Wänden von Blutgefäßen ablagern.
Das schadet besonders den zarten Augengefäßen: Ihre Wände werden dicker und können sich mit der Zeit ganz verschließen. Typisch ist die Entstehung winziger Gefäßaussackungen. Die lädierten Gefäße werden durchlässiger, sodass Blutbestandteile in die Netzhaut austreten können und diese anschwillt. Ablagerungen und kleine Blutungen treten auf. Diese Veränderungen werden vom Augenarzt schon im Frühstadium erkannt.
Die Veränderungen im Augengewebe haben zur Folge, dass die Netzhaut nicht mehr ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt wird - ihre Funktion leidet.
Hält der Sauerstoffmangel an, sprossen zum Ausgleich neue Blutgefäße aus. Das verschlimmert die Lage aber nur, da die instabilen Gefäßneubildungen leicht einreißen und es ins Auge hineinblutet. Außerdem kann sich die Netzhaut ablösen.
Eine besondere Form der diabetischen Retinopathie ist das Diabetische Makulaödem. Hier ist das Zentrum des schärfsten Sehens betroffen. Die Netzhautgefäße sich angegriffen und die Netzhaut schwillt an.
Erst im fortgeschrittenen Stadium treten Sehstörungen auf. Auch eine Brille bringt keine Sehverbesserung. Wenn Dinge verzerrt gesehen werden, Farben blasser erscheinen oder es Ruß zu regnen scheint, ist das schon Alarmstufe Rot! Ohne rechtzeitige Behandlung ist das Augenlicht in Gefahr!
Ohne rechtzeitige Behandlung lässt die Sehleistung der Augen immer mehr nach bis hin zur Sehbehinderung oder gar Erblindung. Auch eine Brille als Sehhilfe bringt keine Verbesserung der Sehschärfe bzw. Korrektur der Sehbehinderung.
Dazu kommt, dass Menschen mit diabetischer Retinopathie ein erhöhtes Risiko haben, auch am Herz-Kreislauf-System und diabetischen Nierenleiden zu erkranken.
Schützen Sie Ihre Augen!
Lassen Sie mindestens einmal jährlich vom Arzt die Augengesundheit überprüfen. Auch, wenn Sie gut sehen können!
Suchen Sie auch dann dringend einen Augenarzt auf, wenn plötzlich neue Sehstörungen auftreten!
Achten Sie unbedingt auf einen normalen Blutzucker und auch Blutdruck.
Bei Diagnose eines Diabetes muss ein Augenbefund zeitnah erfolgen.
Verzichten Sie auf das Rauchen, denn es erhöht das Risiko für Augenerkrankungen und beschleunigt ein Fortschreiten!
Diabetische Netzhauterkrankungen sind heute gut behandelbar. In der Augenklinik kommen Laser- und Medikamententherapien zur Anwendung.
Im folgenden Comic-Erklärfilm möchte der Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) e. V. erläutern, wie Diabetes die Folgeerkrankung diabetische Retinopathie auslöst und was für die Gesundheit der Augen zum Erhalt der Sehfunktion selbst getan werden kann.
Der Film ist auf dem YouTube-Kanal der DDH-M verfügbar.
Dieser Film ist Teil der Aufklärungskampagne des Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) e. V. zum Diabetes mellitus.
Für weitere Informationen:
Die DDH-M hat diesen Comic-Erklärfilm„Wenn Diabetes ins Auge geht" mit freundlicher Unterstützung der TK Krankenkasse erstellt und veröffentlicht - herzlichen Dank dafür. Für die Inhalte des Films ist ausschließlich die DDH-M verantwortlich. (2021/2022)
Ebenso bedankt sich DDH-M beim Redaktionsteam mit Andrea Witt als Diabetesberaterin DDG und Beirätin des DDH-M Vorstands, sowie bei Elena Lalama, Diabetesberaterin DDG und Ernährungswissenschaftlerin an der Charité Berlin. medimotion mit Dr. med. Susan Saber-Hamischagi hat die Erklärfilme inhaltlich betreut und mit ihrem Team alle Comics erstellt. Allen Mitwirkenden gebührt ein herzliches Dankeschön.
Beitrag vom 25.3.2022; letzte Aktualisierung am 25.3.2022
Grafik: © medimotion