Derartige Blutzuckerspitzen sind meist auf einen Insulinmangel zurückzuführen. Häufig fällt die Kohlenhydratberechnung zu gering aus, weshalb daraufhin zu wenig Insulin verabreicht wird. Auch kann eine vergessene Insulinabgabe oder zu wenig Bewegung zu erhöhten Blutzuckerwerten führen. Pumpenträger sollten den Sitz ihres Pods/Katheters auf mögliche Defekte oder Entzündungen an der Einstichstelle prüfen. Stress und Emotionen sind weitere Faktoren, die oftmals unterschätzt werden, dabei können sie den Blutzucker unbemerkt beeinflussen und in die Höhe treiben. Auch kann ein erhöhter Insulinbedarf durch Infekte Ursache für einen erhöhten Zucker sein. Wichtig ist, den Ursachen einer Hyperglykämie nachzugehen, um zukünftigen Überzuckerungen entgegenzuwirken.
Überzuckerungen erkennen und behandeln
Beginnende Überzuckerungen machen sich bei vielen Menschen zunächst nicht bemerkbar. Jedoch können Müdigkeit, Schwäche oder auch Kopfschmerzen schon Anzeichen für einen erhöhten Blutzucker sein. Ein achtsamer Umgang mit dem Körper sowie eine regelmäßige Blutzuckerkontrolle ist von zentraler Bedeutung.
Bei einer Überzuckerung muss eine Korrektur des Blutzuckers erfolgen. Insulin muss nach dem passenden Therapieplan abgegeben werden. Ruhen Sie sich aus und trinken Sie viel Wasser. Der Blutzucker sollte weiterhin regelmäßig kontrolliert werden. Wenn der Wert nicht sinkt, sollte der behandelnde Arzt kontaktiert werden.
Diabetische Ketoazidose - Symptome und Behandlung
Bekommen Menschen mit insulinpflichtigem Diabetes einen Insulinmangel, kann dem Körper keine Energie aus dem Blutzucker bereitgestellt werden. Die benötigte Energie wird aus gespeichertem Körperfett erzeugt. Bei der Umwandlung von Körperfett zu Energie entsteht als Abfallprodukt Azeton (Ketonkörper). Der pH-Wert im Blut sinkt geringfügig (Azidose). Die Ketoazidose ist eine Stoffwechselentgleisung mit hohen Blutzuckerwerten. Betroffene müssen dann sehr viel Wasser zu sich nehmen werden
Nehmen Sie derartige Blutzuckerspitzen unbedingt ernst. Unbehandelt kann eine Ketoazidose bis in ein diabetisches Koma führen und lebensbedrohliche Folgen mit sich bringen.
Bei Menschen mit Diabetes sind Symptome wie Übelkeit und Erbrechen, trockener Mund, starker Durst, häufiges Wasserlassen, Schläfrigkeit, Bewusstseinsveränderungen oder ein süßlicher, nach verdorbenem Obst riechender Atem Hinweis auf eine schwere Stoffwechselentgleisung und sollten daher ernstgenommen werden. Bei Typ-1-Diabetes weisen Bauchschmerzen und ein vertiefte Atmung ebenfalls auf einen hohen Blutzucker hin.
Um Stoffwechselentgleisungen entgegenzuwirken, sollten bei Blutzuckerwerten von mehr als 250 mg/dl, 13,9 mmol/l immer Ketone gemessen werden. Menschen mit Typ-2-Diabetes haben oft noch höhere Werte, wenn ihr Stoffwechsel entgleist. Es kommt zu Blutzuckerwerten über 600 mg/dl (33,3 mmol/l). Die Ketonmessung erfolgt mittel eines Teststreifen im Urin oder eines Blutteststreifens mit speziellen Ketonmessgeräten. Die Vorgehensweise bei einer Ketoazidose sollte im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt festgelegt werden. Dieser verschreibt auch Ketonmessgeräte sowie Teststreifen.
Eine einmalige Blutzuckermessung von mehr als 250 mg/dl, 13,9 mmol/l ohne entsprechende nachweisbare Ketone ist noch keine Ketoazidose.
Verdacht auf diabetische Ketoazidose liegt erst bei Ketonwerten über 3,0 mmol/l vor.
Bei einer Ketoazidose muss dem Körper unverzüglich Insulin zugeführt werden. Spritzen Sie die Insulindosis, die Ihnen vom Arzt im Fall einer Ketoazidose angeordnet wurde. Ruhen Sie sich aus, aber schlafen Sie keinesfalls. Wenn Sie alleine sind, bitten Sie um die Anwesenheit einer weiteren Person. Der Blutzucker sowie die Ketone müssen in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Wenn keinerlei Veränderung auftritt, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt oder wählen Sie 112!
Hohe Blutzuckerwerte und ihre Folgen
Ein langjährig erhöhter Blutzuckerspiegel kann schwerwiegende Folgen mit sich bringen. Der zu hohe Zuckergehalt im Blut schädigt die kleinen und großen Blutgefäße und Nerven. Es kann zu Organ- sowie Nervenschäden kommen.
Durch eine individuell angepasste Diabetestherapie sowie eine gesunde Lebensweise kann das Risiko für Folgeschäden meist deutlich reduziert werden.