Süßstoff und Zuckeraustauschstoff sind Zuckerersatzstoffe zum Süßen von Lebensmitteln und Getränken. Sie bilden damit eine Alternative zum herkömmlichen Haushaltszucker und dessen gesundheitlichen Nachteilen. Während normaler Zucker einen hohen Kaloriengehalt besitzt, Karies fördert und den Blutzucker steigen lässt, sind Zuckerersatzstoffe kalorienarm und haben weder Auswirkungen auf die Zahngesundheit noch auf den Blutzucker.
Es gibt zahlreiche Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe mit verschiedenster Süßkraft und empfohlenen Höchstwerten in der Verwendung. Jeder, der eine Alternative zum Zucker sucht, muss sich durchprobieren. Geschmack und Süßkraft sind unterschiedlich.
Die Übersicht hilft den geeigneten Süß- bzw. Zuckeraustauschstoff für den Alltag zu finden.
Ein maßvoller Genuss von Süßungsmitteln im Rahmen einer ausgeglichenen Ernährung ist für Menschen mit Diabetes nicht gesundheitsschädigend. Statt die gewohnte Süße des Haushaltszuckers durch Süßstoffe zu ersetzen, sollte das Verlangen nach Zucker und süßen Lebensmitteln verringert werden.
Süßstoffe
Süßstoffe gehören zu den Lebensmittelzusatzstoffen. Es handelt sich dabei um synthetisch hergestellte oder bereits bestehende Verbindungen (natürliche Ersatzstoffe). Durch die stark erhöhte Süßkraft dieser Stoffe werden oft nur wenige Milligramm benötigt, um die Süßkraft des Haushaltszuckers zu imitieren. Somit ergibt sich der niedrige Kaloriengehalt.
Süßstoffe kann der Körper nicht verarbeiten und scheidet diese entweder ganz oder größtenteils unverändert aus. Viele Süßstoffe sind umstritten, werden in der Literatur von unbedenklich bis krebserregend klassifiziert.
Folgende Süßstoffe sind von der EU zugelassen:
Bezeichnung | Süßkraft | Empfohlene tägl. Höchstmenge |
Acesulfam K (E 950) | 200 | 9 mg/kg |
Advantam (E 969) | 20 000 – 37 000 | 5 mg/kg |
Aspartam (E 951) | 200 | 40 mg/kg |
Aspartam-Acesulfam -Salz (962) | 350 | unbegrenzt |
Cyclamat ( E952) | 30 - 40 | 7 mg/kg |
Neohesperidin DC (959) | 1000 – 1800 | 5 mg/kg |
Neotam (E 961) | 7000 – 13 000 | 2 mg/kg |
Saccharin (E 954) | 300 – 500 | 5 mg/kg |
Steviolglycoside (Stevia) (E 960) | 200 – 300 | 15 mg/kg |
Sucralose (E 955) | 400 - 800 | 4 mg/kg |
Thaumatin (E 957) | 2000 - 3000 | unbegrenzt |
Zuckeraustauschstoffe
Als Zuckeraustauschstoffe werden Zuckeralkohole (Kohlehydrate) bezeichnet, die in kleinsten Mengen in Pflanzen vorkommen. Für die synthetische Herstellung großer Mengen werden Holz und Fasern von Pflanzen verwendet. Das Endprodukt ist ebenso raffiniert und industriell verarbeitet. Die Süßkraft beträgt 40 bis 70 Prozent des normalen Haushaltszuckers. Dennoch sind die Stoffe kalorienarm und weisen dieselben gesundheitlichen Vorteile der Süßstoffe auf.
Sie werden für Lebensmittel verwendet, die für eine Diät oder diabetesgerechten Ernährung gedacht sich. Ebenso werden sie bei der Herstellung von zuckerfreien Kaugummis herangezogen. Bei der Verstoffwechslung von Zuckeraustauschstoffen steigt der Blutzuckerspiegel und der Insulinspiegel nur leicht an.
Dennoch ist beim Verzehr größerer Mengen Vorsicht geboten. Der Darm kann die Zuckeralkohole nur schwer absorbieren. So reagieren manche Menschen nach ihrem Verzehr mit Durchfall, Krämpfen und Blähungen. Zuckeraustauschstoffe wirken bei zu hohem Konsum abführend. Bis zu 20 g pro Tag sind jedoch unbedenklich.
Die von der EU zugelassenen Zuckeraustauschstoffe lauten wie folgt:
Name | Süßkraft | Gewonnen aus |
Erythrit (E 968) | 0,6 | Stärke |
Isomalt (E 953) | 0,5 – 0,6 | Saccharose |
Laktit (E 966) | 0,4 | Milchzucker |
Maltit (E 965) | 0,9 | Stärke |
Mannit (E 421) | 0,5 | Fruktose (Stärke) |
Sorbit (E 420) | 0,6 | Glukose (Stärke) |
Xylit (E 967) | 1,0 | Xylose |
Süßem Verlangen entgegenwirken
Um dem Hunger nach Süßem entgegenzuwirken, ist der Einsatz von Bitterstoffen eine bewährte Methode. Wer die Lust auf etwas Süßes verspürt, kann versuchen auf Kaffee oder dunkle Schokolade zurückzugreifen. Die Bitterstoffe darin helfen den Appetit zu zügeln. Wer den Konsum von gesüßten Lebensmitteln immer weiter heruntersetzt, wird merken, dass das Verlangen nach etwas Süßem immer seltener wird. Dann sind auch Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe nicht mehr vonnöten.
Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. hat die Broschüre "Diabetes und Ernährung" für Diabetesberater und Diabetesassistenten herausgegeben. Darin sind Zuckerarten, Zuckerzusatzstoffe, Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe sehr gut beschrieben.
Beitrag vom 29.10.2019; letzte Aktualisierung am 29.10.2019
Quellen (letzter Abruf Oktober 2019):
aid infodienst: Zucker, Sirupe, Honig, Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe (S. 55-76)
https://www.suessstoff-verband.info/suessstoff-wissen/suessstoffe-ueberblick/
https://www.bfr.bund.de/cm/343/bewertung_von_suessstoffen.pdf