Rauchen ist der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für chronische, nicht übertragbare Krankheiten und war zum Beispiel in Deutschland im Jahr 2013 für 121.000 Todesfälle verantwortlich. Durch das Rauchen bedingte Todesfälle sind oft auf Krebserkrankungen, gefolgt von Herz-Kreislauferkrankungen, Typ-2-Diabetes und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD zurückzuführen.

Die Entwicklung eines Diabetes Typ 2 wird durch Übergewicht, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Rauchen gefördert. Ein Herzinfarkt oder Schlaganfall sind die häufigsten Todesursachen für Menschen mit Diabetes. Nikotinkonsum steigert das bei Menschen mit Diabetes ohnehin größere Risiko für Blutgefäßerkrankungen, Herzschwäche, Herzinfarkte und Nierenversagen.

Wie beeinflusst Rauchen die Entstehung von Typ-2-Diabetes?

Raucher haben, im Gegensatz zu Nichtrauchern, ein doppelt so hohes Risiko an Typ 2 Diabetes zu erkranken, da die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin verringert wird. Besonders Männer ab dem vierzigsten Lebensjahr sind betroffen. Der Zusammenhang zwischen Rauchen und Diabetes ist für Frauen allerdings weniger eindeutig.

Warum das Rauchen das Diabetes-Risiko negativ beeinflusst, konnte noch nicht wissenschaftlich erwiesen werden. Es wird vermutet, dass einige Substanzen (z.B. Nikotin, Kohlenmonoxid) im Tabakrauch giftig für die Bauchspeicheldrüse und die Insulinrezeptoren sind. Jedoch spielen für die Entstehung eines Diabetes Typ 2 immer mehrere Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und das Alter. Kommt Nikotinkonsum hinzu, wird der ungesunde Lebensstil und somit die Entwicklung eines Diabetes gefördert.

Wie beeinflusst Rauchen einen bestehenden Typ-2-Diabetes?

Rauchen fördert nicht nur die Entstehung eines Diabetes, sondern kann auch die Folgeerkrankungen von Diabetes zeitiger hervorrufen oder bereits bestehende Erkrankungen verschlimmern und erhöht das Risiko, an diesen zu sterben.

Der dauerhaft erhöhte Blutzuckerspiegel steigert die Wahrscheinlichkeit einer Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen und Nierenversagen. Das Rauchen fördert das Aufkommen einer Arteriosklerose, eines Blutgerinnsels, erhöht den LDL-Cholesterinspiegel, schädigt die Muskulatur des Herzens, verschlechtert die Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff und beeinträchtigt die Nierenfunktion. Bei einem Menschen mit Diabetes kommen diese Risikofaktoren zu den gesundheitsschädigenden Aspekten des erhöhten Blutzuckerspiegels hinzu.

Ist Passivrauch schädlich?

Der Passivrauch, der durch das Ausatmen eines rauchenden Menschen in die Umgebungsluft gebracht wird oder beim herunterbrennen der Zigarette entsteht, enthält die selben Giftstoffe wie der aktiv inhalierte Rauch. Besonders in geschlossenen Räumen oder in naher Umgebung von anderen Menschen, insbesondere Kindern, Jugendlichen, Schwangeren sowie Menschen mit Diabetes, sollte deshalb auf das Rauchen verzichtet werden. Regelmäßiges Einatmen von Passivrauch erhöht ebenso das Risiko für Krebs, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und der Atemwege, wie aktives Rauchen.

Passivrauch enthält die selben Giftstoffe wie der aktiv inhalierte Rauch.

Verringert ein Rauchstopp das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken?

Zur Prävention von Diabetes ist es sinnvoll mit dem Rauchen aufzuhören. Das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken ist bei Exrauchern im Gegensatz zu Nichtrauchern nicht erhöht. Menschen mit Diabetes profitieren ganz besonders von einem Rauchverzicht. Das Risiko an Herz-Kreislauferkrankungen zu erkranken und zu sterben sinkt stetig, je länger der Betroffene mit dem Rauchen aufgehört hat. Dabei verringert sich das Risiko bei Menschen, die nur kurze Zeit geraucht haben schneller, als bei Menschen, die längere Zeit rauchten.

Beitrag vom 16.12.2019; letzte Aktualisierung am 16.12.2019

Quellen (letzter Abruf Dezember 2019):  
"Tabakatlas Deutschland 2015", dkfz. Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft, 1. Auflage 2015, Pabst Science Publishers