Das Wort Nutri kommt vom lateinischen nutrire (nähren) und dem englischen Punktestand (score). Der Nutri-Score – auch Lebensmittel-Ampel genannt – ist ein Hilfsmittel zum Vergleich verschiedener Marken innerhalb einer Produktgruppe. Die Skala von A bis E zeigt den ernährungsphysiologischen Wert eines Produkts an. Die Farben dunkelgrün bis rot sollen dem Käufer die Orientierung erleichtern. Ein Vergleich über die Produktgruppen hinweg ist nicht möglich. Sonst müsste zum Beispiel Käse immer rot sein.
Trotzdem ist der Nutri-Score für Menschen mit Diabetes und Adipositas ein gutes Hilfsmittel zur schnellen und einfachen Produktauswahl. Vor allem bei der Bewertung von verarbeiteten Lebensmitteln wie Fruchtjoghurt oder Tiefkühlpizza ist er nützlich.
So funktioniert der Nutri-Score
Für den Nutri-Score werden nach einem in Frankreich stammenden Schlüssel für jedes Lebensmittel die Nährstoffe berechnet. Für die einzelnen Nährstoffe werden negative und positive Punkt-Bewertungen vergeben. Es geht aber nicht ums Kalorien-Zählen.
Negativ angerechnet werden | Positiv angerechnet werden |
Ein zu hoher Energiegehalt | Ballaststoffe |
Zu viel Zucker | Eiweiß |
Gesättigte Fettsäuren | Unverarbeitetes Obst und Gemüse |
Salz | Nüsse |
Ende 2021 haben sich in Deutschland 244 Unternehmen mit 470 Marken für den Nutri-Score registriert.
Nutri-Score bei Diabetes
Die DDH-M empfiehlt Menschen mit Diabetes den Nutri-Score beim Einkauf zu beachten, er erleichtert die Auswahl gesünderer Lebensmittel. Sie können auf einen Blick erkennen, ob das Produkt zum gesunden Lebensstil passt. In Verbindung mit ausreichend Bewegung kann die gesunde Ernährung einem Typ-2-Diabetes vorbeugen.
An der Ampel ist jedoch nicht abzulesen, was zur Auf- oder Abwertung geführt hat. Menschen mit Diabetes müssen den Kohlenhydrat-Anteil eines Lebensmittels kennen. Bei verarbeiteten Lebensmitteln ist daher der Blick auf die Nährwerttabelle weiterhin nötig.
Kritik am Nutri-Score
Das Bewertungsschema passt auch nicht für alle Lebensmittel. Zum Beispiel hätte Olivenöl aufgrund der ungesättigten Fettsäuren eine Aufwertung verdient, bekommt aber wegen des Fettanteils von 100 Prozent eine schlechte Bewertung. Ein anderes Beispiel: Cola-Getränke sind zu Recht in die ernährungsphysiologisch schlechteste Kategorie E eingestuft, zuckerfreie Cola ist aber in der zweitbesten Kategorie B. Dabei ist in Studien zu erkennen, dass künstlicher Süßstoff den Appetit anregt.
Historie des Nutri-Score
Beitrag vom 11.12.2021; letzte Aktualisierung am 11.12.2021
Quellen (letzter Abruf Dezember 2021):
- https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/Kennzeichnung/FreiwilligeKennzeichnung/_Texte/Naehrwertkennzeichnungs-Modelle-MRI-Bericht.html?nn=309766
- https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/presse/wissenschaftsbuendnis-dank-fordert-nutri-score-verpflichtend
- Lebensmittelkennzeichnung: Nutri-Score auf immer mehr Lebensmitteln | Stiftung Warentest
- Süßstoff statt Zucker? Zum Abnehmen bringt das offenbar wenig (aerztezeitung.de)