Zu hoher Blutdruck und Diabetes werden oft gemeinsam diagnostiziert. Menschen mit Diabetes haben dadurch ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt. Besonders gefährlich ist, dass Bluthochdruck kaum Beschwerden verursacht und so lange Zeit unentdeckt bleiben kann. 

Angetrieben vom Herz, fließt das Blut durch unseren Körper. Dabei entsteht ein gewisser Druck in den Arterien, die den roten „Lebenssaft“ durch den Körper transportieren. Dieser kann gemessen und in zwei Werten angegeben werden: Dem oberen Druck, der Systole und dem unteren Druck, der Diastole. Ein gesundes Mittel dieser zwei Messwerte sollte nicht über 140/85 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) liegen. Für Menschen mit Diabetes liegt ein optimaler Blutdruck bei ca. 130/80 mmHg. Gemäß dem Alter, der körperlichen Konstitution und bei weiteren Erkrankungen des Diabetespatienten, sollte der angestrebte Blutdruckwert immer mit dem Arzt gemeinsam festgelegt werden.

Bluthochdruck kann lebensgefährlich sein

Ein ständig überhöhter Blutdruck beschädigt die kleinen und großen Blutgefäße in unserem Körper. Verletzungen an den Innenwänden der Gefäße können wichtige Gefäßfunktionen stören. Außerdem sind im Laufe der Jahre schwere Folgeerkrankungen an Herz (Herzinfarkt), Niere, Auge (Netzhautverengung) und Gehirn (Schlaganfall) möglich.

Daher ist frühzeitiges und regelmäßiges Kontrollieren der Blutdruckwerte wichtig. Dies gilt besonders für Menschen mit Diabetes, da weitere Risikofaktoren durch das metabolische Syndrom oft schon gegeben sind. Gleichzeitiges Auftreten von Diabetes und Bluthochdruck stellt ein vielfach höheres Risiko für das Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen oder Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) dar.

Die Risikofaktoren für einen zu hohen Blutdruck sind:

  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
  • hoher Salzkonsum
  • erhöhter Alkoholkonsum
  • Stress
  • Schlafapnoe

Diese Beschwerden und Symptome können bei zu hohem Blutdruck auftreten:

  • Schmerzen im Herzbereich/ Herzrhythmusstörung
  • Schwindel
  • Schmerzen im Hinterkopf (z.B. nach dem Aufstehen)
  • Ohrengeräusche
  • Nasenbluten
  • Kurzatmigkeit

Die genannten Beschwerden und Symptome treten zwar bei vielen Menschen mit Diabetes auf, müssen aber nicht zwangsläufig auf Bluthochdruck schließen. Ein Gesundheits-Check und die Messung der Blutdruckwerte durch Ihrem Hausarzt oder Diabetologen sind wichtig. Besonders Langzeit­messungen des Blutdrucks geben dem Arzt eine Sicherheit, die richtige Diagnose zu stellen. Wenn eine regelmäßige Blutdruck­messung für Zuhause angeordnet wird, ist ein Blutdruck-Tagebuch das beste Mittel, die Werte in ihrem Verlauf zu sehen.

Ein Lebensstil mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung, ggf. verbunden mit einer medikamentösen Behandlung, verringern das Risiko deutlich, an Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden, auch aufgrund eines einher­gehenden zu hohen Blutdrucks.

Gesunde Ernährung und viel Bewegung verringern das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf- ErkrankungenFlyer Bluthochdruck und Diabetes 

Quellen:
Stephan Soutschek, Günter Löffelmann: „Bluthochdruck: Die schleichende Gefahr“
Diabetes Ratgeber, https://www.diabetes-ratgeber.net/Bluthochdruck
„Wissenswertes zu Bluthochdruck“, Hexal AG, 10/2009, Broschüre
Prof. Dr. Martin Middeke: „Zielblutdruck bei Diabetes mellitus“, Kompendium Diabetes, 2018, S. 49 ff.

Beitrag vom 24.09.2019; letzte Aktualisierung am 2.3.2022