Unsere Nieren reinigen das Blut, regeln den Blutdruck, halten Wasser- und Salz­haushalt im Gleich­gewicht und sorgen für einen ausbalancierten Säure-Basen-Haushalt. Dass Diabetes die lebens­wichtigen Nieren­funktionen stark beeinträchtigen kann, zeigt unser Comic-Erklärfilm zu diabetischen Nieren­erkrankungen. 
Grafik mit gesunder Niere in der Ansicht der Gefäße

Gesunde Nieren filtern im Lauf eines Tages rund 1800 Liter Blut. Daraus werden etwa 180 Liter Primärharn (Vorharn) gebildet, der zu fast 99 % recycelt dem Körper zurückgeführt wird. Ausgeschieden werden bis zum Ende des Tages etwa 1-2 Liter Urin, in welchem die Stoffwechsel­endprodukte enthalten sind, die der Körper ausscheiden muss (gelber Harnleiter). 

Grafik, Querschnitt durch ein Nierengefäß

Als Filter für die Blutreinigung dienen feinste Gefäße in der Nierenrinde. Durch die Gefäßwände werden Abbaustoffe und Gifte aus dem Blut herausgefiltert und mit dem Urin ausgeschieden.

Erhöhte Blutzucker- und Blutdruckwerte greifen die feinen Blutgefäße in den Nieren an und schädigen diese nachhaltig. Wenn die Nierenfunktion infolge dauerhaft nachlässt, nennt man das „chronische Nieren­insuffizienz“. Der häufigste Grund dafür ist das diabetische Nierenleiden. Besonders gefährdet sind Menschen mit Diabetes und Bluthochdruck, die gerne rauchen.

Ist die Nierenfunktion beeinträchtigt, wird das Blut insgesamt nicht mehr ausreichend gereinigt. Die Wasser­ausscheidung, das Säure-Basen-Gleichgewicht, der Elektrolythaushalt und weitere Organe bzw. Gewebe (u. a. Gefäße) sind gestört. Im Blut sammeln sich mehr und mehr harnpflichtige Substanzen, verursachen eine Harnvergiftung (Urämie) und führen zu Wasser­einlagerungen (Ödeme) in Geweben und Organen.

Grafik: Bluteiweiß Albumin im Urin

Die geschädigten zarten Nierengefäße werden durchlässiger, sodass jetzt nicht nur Schadstoffe heraus­gefiltert werden, sondern auch nützliche Stoffe mit dem Urin verloren gehen - zum Beispiel das Bluteiweiß Albumin. Der erhöhte Eiweiß­gehalt lässt sich direkt im Urin nachweisen. Er ist das erste Warnzeichen eines diabetischen Nieren­leidens.

Tückisch ist, dass der Vorgang zu Beginn keine Beschwerden macht, erst später treten erste Symptome auf, wenn die Nieren­funktion schon stark eingeschränkt ist.

Da die Erkrankung sehr lange Zeit ohne Beschwerden einhergeht, sind regelmäßige Labor­untersuchungen daher entscheidend für eine frühzeitige Diagnose und damit für den Verlauf der Erkrankung. 

Ohne rechtzeitige Behandlung lässt die Filter­leistung der Nieren immer mehr nach bis hin zum endgültigen Nieren­versagen: Der Körper vergiftet. Um zu überleben, hilft dann nur noch eine Nieren­ersatz­therapie wie die Dialyse oder eine Nieren­transplantation.

Weil kranke Nieren auch nicht mehr genügend Hormone bilden können, drohen Blutarmut und Knochenschäden. Dazu kommt, dass Menschen mit diabetischem Nieren­leiden ein erhöhtes Risiko haben, auch am Herz-Kreislauf-System und den Augen zu erkranken.

Schützen Sie Ihre Nieren!

Lassen Sie mindestens einmal jährlich vom Arzt die Nierenwerte überprüfen. Auch, wenn Sie sich gut fühlen – die Nieren leiden still!

Verzichten Sie auf das Rauchen, denn es erhöht das Risiko für das Nieren­leiden und beschleunigt sein Fortschreiten.

Und vor allem: Haben Sie stets Ihren Blutzucker und auch Ihren Blutdruck im Griff!

Wenn Diabetes die Nieren schädigt, Vorsorge durch regelmäßige Arzttermine
© medimotion, Comic-Erklärfilm, Wenn Diabetes an die Nieren geht, Vorsorge durch regelmäßige Arzttermine

Im folgenden Comic-Erklärfilm möchte der Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) e. V. erläutern, wie Diabetes die Folgeerkrankung diabetisches Nieren­leiden auslöst und was für die Gesundheit der Nieren zum Erhalt der Nieren­funktion selbst getan werden kann.

Der Film ist auf dem YouTube-Kanal der DDH-M verfügbar.

Dieser Film ist Teil der Aufklärungs­kampagne des Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) e. V. zum Diabetes mellitus.

Für weitere Informationen:

Logo Technicker Krankenkasse

Die DDH-M hat diesen Comic-Erklärfilm„Wenn Diabetes an die Nieren geht" mit freundlicher Unterstützung der TK Kranken­kasse erstellt und veröffentlicht - herzlichen Dank dafür. Für die Inhalte des Films ist ausschließlich die DDH-M verantwortlich. (2021/2022)

Ebenso bedankt sich DDH-M beim Redaktions­team mit Andrea Witt als Diabetes­beraterin DDG und Beirätin des DDH-M Vorstands, sowie bei Elena Lalama, Diabetesberaterin DDG und Ernährungs­wissenschaftlerin an der Charité Berlin. medimotion mit Dr. med. Susan Saber-Hamischagi hat die Erklärfilme inhaltlich betreut und mit ihrem Team alle Comics erstellt. Allen Mitwirkenden gebührt ein herzliches Dankeschön.

Beitrag vom 20.3.2022; letzte Aktualisierung am 20.3.2022

Grafiken © medimotion