Das erste Arztgespräch nach einer Diabetes-Diagnose ist für den Patienten sehr wichtig. Wegen der hohen Belastung durch die neue Situation kann es jedoch dazu kommen, dass das Gespräch für den Betroffenen nicht als informativ empfunden wird. Doch das lässt sich mit ein wenig Vorbereitung vermeiden.

Das erste Arztgespräch nach der Diagnose steht an – Was nun?

Nach der Diagnose Diabetes wird der Arzt im Gespräch zur Erkrankung aufklären, informieren und die Therapie festlegen. Die vielen Informationen und medizinischen Begriffe können die Betroffenen meist nicht aufnehmen. Sie verlassen den Behandlungsraum und viele Fragen sind unbeantwortet. 

Damit das Arztgespräch so abläuft, wie Patienten es sich wünschen und brauchen, gibt es einige Tipps, die dabei helfen das Beste aus dem Gespräch herauszuholen.

Vor dem Gespräch

Ist die Diagnose gestellt, sind medizinisch gesicherte Informationen über die Erkrankung hilfreich. So werden der Arzt bzw. das Diabetesteam besser verstanden und gezieltes Nachfragen möglich. Die Fragen sollten aufgeschrieben und in das Gespräch mitgenommen werden. 

Welche Beschwerden liegen vor? Gibt es wichtige Informationen, die der Arzt wissen sollte? Gibt es Vorerkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente oder Ähnliches? Gibt es hinsichtlich zur Wahl der Behandlung ein gewünschtes Mitspracherecht?

Informationen der Diabetes-App

In der App DDH-M Digital gibt es umfassende Informationen zu Diabetes mellitus. Die Kategorie Lexikon und Wissen sind vor allem für Menschen geeignet, die wenig Vorwissen zu Diabetes haben. So kann auf eine langwierige Suche im Internet verzichtet werden.

Weitere Informationen und Download der App DDH-M Digital

Während des Gesprächs

Bei unverständlichen Aussagen des Arztes muss sofort zwischengefragt werden. Ebenso hilft es, die Aussagen des Arztes in eigenen Worten zu wiederholen, um Missverständnisse zu vermeiden. Ist der Therapie-Vorschlag des Arztes nicht annehmbar, muss das mitgeteilt werden. Therapietreue wird eher bei akzeptierten Behandlungen erworben, wenn der Betroffene ein Mitspracherecht hatte.

Sorgen und Nöte sollten dem Arzt deutlich kommuniziert werden. So kann der Arzt darauf eingehen. Ein neuer Termin ist die bessere Wahl, wenn das Praxisteam keine Zeit für ein ruhiges Gespräch hat.

Um alle Informationen festzuhalten, sollten während des Gesprächs Notizen gemacht werden. Ist das Aufzeichnen von Notizen nicht möglich, kann eine Vertrauensperson diese Aufgabe übernehmen. Laborbefunde, ein Medikamentenplan und Arztbriefe ergänzen das Arztgespräch. 

Einen privaten Ordner "Gesundheit" sollte jeder Patient zu Hause führen.

Beispiele für Fragen an den Arzt

  1. Wie sieht der Krankheitsverlauf vermutlich in Zukunft aus?
  2. Was muss ich nun an meinem Lebensstil ändern?
  3. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und was sind deren Vor- und Nachteile?
  4. Welche Schritte kann ich selbst zur Besserung meines Gesundheits­zustandes einleiten?
  5. Gibt es noch weitere Untersuchungen, die auf mich zukommen?
  6. Welche Folgeerkrankungen gibt es und wie können diese vermieden werden?
  7. Wo gibt es Selbsthilfe-Angebote, die helfen mit der Krankheit besser umzugehen?

Am Ende des Gesprächs

Bevor das Arztgespräch endet, sollten alle mitgebrachten Fragen beantwortet sein. Der Betroffene sollte den weiteren Behandlungs­verlauf kennen, die Vor- und Nachteile der Therapie und die Nebenwirkungen der verordneten Medikamente. Die Therapieziele sollten mit dem Arzt gemeinsam festgelegt sein.

Weitere Informationsmaterialien, wie Broschüren, Internet-Adressen und Informationsstellen sollte der Arzt oder das Praxisteam mitgegeben. Für noch offene Fragen wird ein neuer Termin vereinbart. 

Beitrag vom 15.11.2019; letzte Aktualisierung am 15.11.2019

Quellen (letzter Abruf November 2019):  
http://www.patienten-universitaet.de/node/38
TKK – Kompetent als Patient, S. 28-36