Die fünfte Klasse unternahm vom 7. bis 11. November einen Ausflug von München nach Berchtes­gaden. Der 10-jährige Jonas fuhr in Begleitung von „Helferherz“ Marco mit. Von dieser wander­intensiven Fahrt berichtet Marco und gibt zusätzlich einen Einblick, wie er den Diabetes von Jonas betreut hatte. 

Angekommen in Berchtesgaden - 1. Tag

In der Jugendherberge blieb nicht viel Zeit, da es gleich zur Stadtralley ging. Hier machten wir erste Bekanntschaft mit dem bergigen Gelände um die Jugendherberge. Dieser Aufstieg stand uns fortan jeden Tag bevor.

Wanderung im Nationalpark Berchtesgadener Land - Tag 2

Zweimal musste ich in der Nacht Korrektur spritzen, die typischen Anstiege ab 22 Uhr und ab 3 Uhr. Beide Male klappte die Berechnung anhand der mitgegebenen Werte gut. Mit einem guten Wert startete der Tag mit einem ausführlichen Frühstück. Die anstehende Wanderung haben wir in die Bolusberechnung einbezogen.

Im Nationalpark Berchtesgadener Land gab es keinen Handyempfang und somit auch keine Follower-Funktion. Aber trotz einer anstrengenden Wanderung mit rund 12 Kilometern bergiger Strecke, konnten wir den Blutzucker stabil halten. Hier ein Snack, da eine kleine Brotzeit und die Unterzuckerungen blieben aus.

Zurück in der Jugendherberge gab es einen kleinen Bolus für den Rest und dann ging es weiter im Programm. Jonas konnte am Programm teilnehmen, während ich mich von den Anstrengungen der Wanderung etwas erholen konnte. Dank nun wieder funktionierendem Follower und dem Funkgerät konnte trotzdem eine unsichtbare Begleitung gewährleistet werden.

Wanderung zum Haus der Berge und zum Königssee - Tag 3

Dieser Tag begann mit einem Besuch im Haus der Berge. Das war recht unspektakulär aus Sicht des Blutzuckers. Nur die am Morgen vorbereitete Brotzeit musste passend gebolt werden. 

Am Nachmittag machten wir dem Königssee unsere Aufwartung und hatten eine anstrengende Bergtour. Immer wieder musste ich drauf achten, dass die Anstrengungen mit ausreichend Kohlenhydraten ausgeglichen wurden. Dabei durfte ich auch meinen eigenen Blutzucker nicht aus dem Blick verlieren.

Völlig erledigt kamen wir am späten Nachmittag in der Jugendherberge an. Die Anstrengungen machten sich vor allem in der Nacht bemerkbar. Es gab keine Anstiege mehr und in einer fast geraden Linie bewegte sich der Blutzucker zwischen 60 und 70 durch die Nacht.

Besichtigung Salzbergwerk - Tag 4

Ein Besuch des Salzbergwerks stand auf dem Programm, eben jenes Traditionsbergwerk, aus dem auch so namhafte Produkte wie das Bad Reichenhaller Speisesalz kommen. Wieder war es eine anstrengende Wanderung mit etlichen Höhenmetern von anschließender Ruhe und Bewegungsarmut. Erst ging der Blutzucker runter, dann wieder hoch. Aber auch hier fand sich immer eine passende Lösung. Auch auf dem Rückweg musste wieder mit Traubenzucker nachgeholfen werden.

Der Tag endete mit einem "bunten" Programm. Noch eine kleine Korrekturgabe während der Disco und es ging in die letzte Nacht.

Es geht nachhause - Tag 5

In der Nacht zeigten sich die Anstrengungen der vorherigen Tages. Zweimal musste mit ordentlich Traubenzucker nachgeholfen werden. Trotzdem war der Blutzucker am Morgen niedrig.

Nach einem gewohnt guten Frühstück ging es mit Bus und Bahn wieder zurück nach München. Noch einige Male musste mit Glucose der Blutzucker stabilisiert werden. Am Hauptbahnhof konnte ich Jonas gesund seiner Mutter übergeben und es fand sich noch Zeit, ein paar Erfahrungen auszutauschen. Und dann ging es auch für mich nach Hause.

Im Schnitt hatte jeder Tag rund 15 Laufkilometer in bergigem Gelände gebracht. Das war zwar gut für den Blutzucker, aber anstrengend. Ich für mich als Helferherz musste mir ernsthaft die Frage stellen, ob ich für diese Art von Ehrenamt noch fit genug bin. 

Für Jonas war es seine erste Klassenfahrt und hat ihm Spaß gemacht. Für mich war es die Letzte, zumindest im Jahr 2022.     Helferherz Marco

Selfie von links Marco und rechts Jonas, Foto: Marco
Viel Spaß hatte Jonas (re.) auf seiner Klassenfahrt im November nach Berchtesgaden in Begleitung von Helferherz Marco (li.) Bild: © Marco

An Marco:

Es war wirklich super, dass du mit dabei warst! Vielen vielen Dank !!!!! 

Und von Jonas nochmal ganz liebe Grüße. Er fand es sehr schön mit dir.

Mutter von Jonas