Für die 9-jährige Giulia aus Hamburg ging es vom 20. bis zum 24. September 2021 auf die Insel Sylt. Aufgrund ungeklärter Zuständigkeiten der Stadt Hamburg war das Antragsverfahren sehr aufwendig und bis zuletzt war ungewiss, ob die Fahrt klappen würde. Und auch der Start verlief holprig.
Betreuerin Emilie mit Giulia

Ein Bericht von Begleiterin Emilie:

„Dürfen wir auf Klassenfahrt fahren?“

Das war der Satz am Montagmorgen am S-Bahnhof in Hamburg. Nachdem alle Kinder sich zusammengefunden hatten, kam die Nachricht von der Lehrerin, dass sie positiv getestet worden sei. Daraufhin ist eine große Unruhe entstanden. Netterweise ist eine Lehrerin aus der Parallelklasse eingesprungen, sodass die Klassenfahrt nach einem turbulenten Morgen stattfinden durfte.

Auf Sylt angekommen, bezogen wir unsere Herberge. Es war eine wunderschöne Woche mit vielen Erlebnissen, wie eine Wattwanderung, eine Seehundfahrt und das Schwimmen in der Nordsee bei hohen Wellen und eisigen 15 Grad Außentemperatur.

Giulia und ich hatten viel Spaß miteinander, trotz der vielen Gummibärchen, die sie essen musste. Die Blutzuckerwerte waren durch die ganze Bewegung häufig im Keller, dennoch haben wir das Beste daraus gemacht.

Es war eine anstrengende, aber auch eine sehr schöne Woche. Wir hatten alle viel Spaß und waren dankbar, trotz des Vorfalles am Montag alle heile und "negativ" Zuhause angekommen zu sein.

Die Betreuung einer Klassenfahrt war eine große Bereicherung für mich und hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, solche Helfer, wie uns zu haben, sodass alle Kinder, egal ob mit oder ohne Krankheiten, eine schöne Klassenfahrt haben können.

Auch das Feedback der Familie war durchweg positiv:

Giulia am Strand von Sylt

"Alle Eltern eines Kindes mit Diabetes im Grundschulalter können es bestimmt nachvollziehen: Im Grunde steht man permanent zwischen Festhalten/den Diabetes für sein Kind managen und Loslassen/seinem Kind wieder Freiheit zurückgeben. Wie bei jedem Kind eigentlich - nur irgendwie "doller". Eine Klassenfahrt ist natürlich eine ideale Gelegenheit für Loslassen, Selbständigkeit, aber 5 Tage ganz allein und nicht mal eben erreichbar ist doch eine ganze Menge. Bei allem Heimweh hat das Selbstbewusstsein gestärkt. Und wir mussten uns nicht rund um die Uhr Sorgen machen."

Melanie H.