Helferherz Lea wollte den 13-jährigen Adrian auf seiner Skireise begleiten. Adrian hat bereits drei Jahre Diabeteserfahrung mit einer ICT Therapie und einem Libre für die Blutzuckerüberwachung. Skireisen sind sportlich und für die Diabetestherapie immer eine Herausforderung, da die Höhe, die niedrigen Temperaturen und die ungewohnt intensive Bewegung die Insulinsensivität und den Energieverbrauch verändern. Da ist es gut ein Helferherz in Begleitung zu haben, sodass nicht nur die Blutzuckerwerte überwacht werden, sondern auch darauf geachtet wird, wie Pen und Sensor sicher geschützt sind und es genug schnelle Kohlenhydrate im Rucksack gibt.
Leider verwehrte der Arbeitgeber Leas Einsatz und Marco sprang kurzfristig ein und fuhr mit Adrians Klasse auf die Skifreizeit von Dresden nach Scheidegg und zurück.
Die Eltern hatten Adrian zu Weihnachten extra ein neues Handy geschenkt, damit auf der Klassenfahrt die Follower-Funktion eingerichtet werden kann. Leider hatte das nicht geklappt, da das Handy nicht kompatibel war. Doch Marco ist ein erprobtes Helferherz und hat diese Situation gut gemeistert. Hier sein Bericht:
Ankunft in Dresden und Kennenlernen
Wie immer reiste ich einen Tag vor der Klassenfahrt an und wir hatten Zeit, uns kennenzulernen.
Tag 1: Und los geht es, Abfahrt aus Dresden
Am nächsten Morgen ging es sehr früh los. Pünktlich 7 Uhr wollte der Bus mit der 7. Klassenstufe aus Adrians Schule starten. Mit an Bord: vier Sportlehrer und zwei Eltern, die aber als Gesamtunterstützung dabei waren.
Nach neun Stunden Busfahrt kamen wir im Familienhotel in der Umgebung Bodensee an. Der Rest des Abends stand zur individuellen Verfügung.
Tag 2: Skianprobe und erste Übungen im Schnee
Im neuen Skigebiet - das eigentlich gebuchte hatte noch keinen Schnee - ging es an die ersten Übungen, während die fortgeschrittenen Schüler schon Abfahrten machten.
Nach einer Mittagspause folgten weitere Übungen. Adrian machte gut mit und der Blutzucker ließ sich gut einstellen.
Tag 3: Erste Abfahrten am Übungshang
Hier habe ich dann gemerkt: Ich und Ski passen nicht zusammen. Zur Sicherheit hab ich dann auf weitere Abfahrten verzichtet. Adrian und der Rest der Anfängergruppe machten immer weiter Fortschritte. Ich konzentrierte mich auf Adrians Blutzucker.
Tag 4: Üben, üben, üben und eine Skitaufe
Auch der dritte Tag verlief gut am Übungsberg. Dieses Mal war ich gleich ohne Ski mit ins Gelände gegangen. Die eigenen Schuhe waren deutlich bequemer. Auch den Blutzucker hatten wir gut im Griff.
Abends gab es noch eine Skitaufe. Erst hatte mir die Klasse den Namen "Admiral Eisbär" gegeben, getauft wurde ich dann aber auf "Der gefallene Schneeengel".
Tag 5: Abreise und Ankunft in Dresden
Früh um 8 Uhr fuhren wir mit dem Bus los, Ankunft in Dresden 16:30 Uhr. Die Eltern waren glücklich und Adrian zufrieden. Mit dem Zug ging es nach Hause, wo ich 22:30 Uhr ankam.
Die Lehrer waren froh, dass es eine fachkundige Begleitung gab. Natürlich musste der Diabetes an die neue Situation angepasst werden. Das funktionierte aber gut und Adrian hatte als junger Mann auch mal die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren.
Ski-Freizeiten werde ich weiterhin nur als Vertretung machen, aber es war okay, wenngleich auch ein bisschen aufwändig. Helferherz Marco
Die Kosten für die Begleitung von Adrian auf der Skireise übernahm seine Krankenkasse. Vielen Dank.