Sommercamp
Diabetes-Ferienreise für Kinder mit Typ 1 - ein tolles Event ging zuende
Vom Freitag 22. bis Montag 25. Juli 2022 fand das Sommercamp für bis zu 33 Kinder mit Diabetes im Alter von 10 bis 14 Jahren in der Jugendherberge Plön (Schleswig-Holstein) statt.
Die erlebnispädagogische Freizeit bot den Kindern sportliche Aktivitäten und spannende Tagesprogramme in toller Umgebung an. Die Kinder konnten einen selbstbewussteren Umgang mit ihrem Diabetes erlernen. Natürlich kam Spiel, Spaß und gute Laune nicht zu kurz!
Das Sommercamp ist eine erlebnispädagogische Freizeit für die jüngeren Kinder mit Diabetes und wird von diabeteserfahrenen Betreuern und Diabetesberaterinnen begleitet. Projektleiterin ist Andrea Witt, Diabetesberaterin DDG.
Hallo an Alle,
hier der Bericht von unserem Sommercamp 2022 in der Jugendherberge Plön.
Von Freitag, den 22. Juli bis Montag, den 25. Juli, fuhren wir mit 33 Kindern mit Diabetes von 10 bis 14 Jahren in unser alljährliches Sommercamp. Unsere betreute Ferienfreizeit ist auch für die jungen Diabeteskinder eine gute Gelegenheit im Diabetesmanagement eigenständiger zu werden.
Viele Kinder konnten es kaum abwarten und waren voller Vorfreude.
Freitag - Anreisetag, Kennlernzeit
Am Freitag kamen wir dreizehn Betreuer um 11.30 Uhr in der DJH Plön an und sagten: „Da sind wir wieder.“ Es ist schön und sehr hilfreich, wenn man die Jugendherberge schon kennt, weiß, wo alles ist und was einen erwartet.
Nach dem wir unsere Vorbereitungen beendet hatten, durften die Kinder endlich reinkommen. Viele waren schon viel zu früh da und konnten es gar nicht aushalten, endlich zu uns zu kommen.
Bevor wir richtig starten konnten, mussten wir die Bürokratie erledigen. Die Kinder hatten sich währenddessen schon mal auf die Gurken, Tomaten, Wurzel, Bananen, Knäckebrote, Laugenbrezel und Müsliriegel gestürzt, um sich zu stärken.
Dann ging es los und wir begannen mit einem Kennenlernspiel. Lustig ging es weiter mit dem gegenseitigen Abwerfen mit bunten Kreidebällen. Das war schon mal der erste Spaß. Später haben wir uns alle ein T-Shirt gestaltet – das darf in keinem unserer Kindercamps fehlen.
Mittlerweile war es schon Zeit für das Abendessen. Danach ging es wieder raus zum Volleyball, Fußball und Basketball spielen. Allen Kindern gefiel es sehr und sie tobten sich noch einmal richtig aus.
Es ging für alle sehr spät zu Bett, aber das ist normal und kennen wir schon.
Samstag – Kohlenhydate schätzen und Olympiade
Am Samstag haben wir zum Frühstück verschiedene Teller mit Lebensmitteln, wie beispielsweise eine Banane, eine Scheibe Schwarzbrot oder eine Portion Honig, aufgestellt, die unterschiedlich viel Kohlenhydrate beinhalten. Daran mussten alle Kinder vorbeigehen, dann zu uns Betreuern kommen und gemeinsam mit uns die Kohlenhydrate berechnen. Das haben wir bei jedem Essen so wiederholt, dass die Kinder in ihrem Verständnis dafür gefestigt werden.
Nach dem Frühstück gingen wir gemeinsam in die Stadt noch ein paar Sachen einkaufen und ein Eis essen.
Da es viel zu windig und das Wetter im Allgemeinen nicht so toll war, haben wir unser Programm umgestellt. Wir haben eine Lager-Olympiade gemacht: Eierlaufen, Wasser tragen, Sack hüpfen, Kegeln, Dart spielen, Dosen werfen usw. Als Belohnung gab es danach gab es wieder unsere berühmten Crêpes mit Nussnougatcreme, Apfelmus und Zimt und Zucker, lecker! Abends zelebrierten wir die Preisverteilung der Olympiade.
Sonntag – Tretbotfahren, Stand up Paddeling und Lagerfeuer
Am Sonntag nach dem Frühstück gingen wir rüber zur Segelschule und haben uns Tretboote ausgeliehen. Mit 10 Tretbooten sind wir raus auf den Plöner See gefahren. Nach 1,5 Std waren alle kaputt und brauchten dringend eine Stärkung, also ab zum Mittagessen.
Den Kindern hat es auf dem Wasser so gut gefallen, dass wir nachmittags noch einmal zur Segelschule gegangen sind und Tretboot und SUPs ausgeliehen haben. Und zur Stärkung haben die fleißigen Bienchen an Land wieder Crêpes gebacken.
Nach dem Abendbrot gab es noch verschiedene Spiele. Die meisten haben ein Spiel namens „Werwolf“ gespielt, das scheint im Moment das wichtigste Spiel zu sein.
Später haben Thomas und Finn ein Feuer im Feuerkorb gemacht, damit wir Marshmallows grillen und uns aufwärmen konnten.
Montag – Aufräumen, Eis essen, Abreise
Montag war schon wieder soweit: Abreise. Die Kinder und Betreuer machten sauber und haben die Zimmer geräumt. Zur Belohnung für das Putzen sind wir über den Schlossberg zum Schloss gelaufen und in die Eisdiele Eis essen gegangen.
Anschließend haben wir noch gemeinsam Mittag gegessen und schon standen die Eltern wieder vor der Tür. Nun hieß es Abschied nehmen, ein paar Tränen wurden vergossen und sich für nächstes Jahr wieder verabredet.
Fazit
Es war wieder ein schönes Camp, das Wetter war mittelmäßig, aber für uns genau richtig. Es haben sich schnell Gruppen gebildet und immer wieder ausgetauscht, niemand blieb allein. Ich würde sagen, es war rundherum gut gelungen.
Für das nächste Camp würde ich mir jedoch wünschen, dass die Kids weniger am Handy „daddeln“ und dass sie besser Kohlenhydrate rechnen können. Viele waren noch recht unselbstständig und brauchten mehr Hilfe, als wir gewohnt waren.
Daher werde ich zum nächsten Sommercamp das Alter hochsetzen. Für alle neuen Kinder gilt die Grenze ab 12 Jahre, nur die schon bekannten Kinder nehmen wir mit, wenn sie noch jünger sind.
Ich freue mich auf den 21. Juli bis 24. Juli 2023 in Plön! (in Planung)
Danksagung
Ein ganz besonderer Dank gilt:
Meinem Mann Thomas, der mich immer unterstützt, auch in den Wochen vor dem Camp bei den ganzen Vorbereitungen.
An meine zweite Diabetesberaterin Marie und meine Jungbetreuer Luka, Tim, Lara, Pauli, Helene, Miriam, Louise, Jana und Mascha, auf die ich mich auch immer verlassen kann. Sie wissen, was zu tun ist, bevor ich etwas angesagt habe.
Insbesondere ist erwähnenswert, dass sie die Nachtschichten machen und dann am Tage auch immer noch fit sind. In der Nacht gehen die Betreuer 2-3 x durch die Zimmer, um die Glucosewerte zu kontrollieren, Traubenzucker und Saftpäckchen zu geben oder zu hohe Werte zu korrigieren. Dafür sage ich: Danke, danke, danke! Dieses Ehrenamt ist mit Geld nicht zu bezahlen.
Solch ein Camp ist für die Kids das Wertvollste, was wir ihnen im Umgang mit ihrem Diabetes bieten können. Das ist einer der Gründe, weshalb die Jungbetreuer immer wieder dabei sind und ihre freien Wochenenden für die Kids geben. Denn die Jungbetreuer wissen genau, was ihnen so gut geholfen hatte, als sie selbst so „klein“ waren.
Danke auch wieder an das DDH-M-Team in Berlin, die dafür sorgen, dass wir Fördergelder für diese Freizeiten bekommen.
GEMEINSAM SIND WIR MUTIG UND STARK!
Herzlichst Eure
Andrea Witt
Diabetesberaterin DDG
© Birgit Blenn, Kinder und Betreuer der Ferienfreizeit in Plön 2022
Bericht Sommercamp Plön 2022Plön befindet sich im Herzen der Holsteinischen Schweiz, die ihren Namen von der hügeligen Landschaft trägt. Der Luftkurort liegt wie eine Insel inmitten von Seen. Von der Jugendherberge Plön genießen Sie einen herrlichen Blick über das große Gelände und den "Großen Plöner See". Im Sommer kann man an der Badestelle herrlich planschen und auf dem Gelände Fußball, Basketball oder Volleyball spielen. (Zitat)
Anmeldestart für das Sommercamp 2023 ist im Januar geplant. Voraussetzung für ein Stattfinden des Events ist die finanzielle Absicherung der Ferienreise durch Förderungen, Spenden und Zuwendungen. Der DDH-M e.V. wird rechtzeitig im Newsletter den Anmeldestart bekanntgeben.
Hallo liebe Andrea und liebes Betreuerteam!
Ich wollte mich bei euch noch einmal bedanken für die vielen schönen und lustigen Momente und Stunden, die ihr den Kids und im speziellen meiner Tochter gemacht habt!!!
Sie war das erste Mal dabei und ihr hat es so gut gefallen, dass sie immer dabei sein möchte, wenn ihr etwas unternehmt (wenn es zeitlich bei uns passt)!!
Ich habe sie gefragt, was ihr denn am Besten gefallen hat? Ihre Antwort mit etwas Tränen in den Augen: "Mama, weil sie ALLE so sind wie ICH!!! Und ich nicht die Einzige war....!!"
Da liefen mir dann die Tränen, so wie jetzt auch...Danke, dass ihr meine Tochter glücklich gemacht habt!!
Nach nun 3 Jahren Diabetes wird sie langsam wieder das glückliche und lebensfrohe Mädchen, welches sie vor der Erkrankung war...
Familie W. (anonym.)
Ich will unbedingt nächstes Jahr wieder mit…ich auch….ich auch …ich auch…….
20 Kinder zwischen 7 und 12 Jahren sind am Freitag in Segeberg angereist.
Und es waren 8-10 Betreuer, Diabetesberaterinnen, Diabetesassistentinnen, Nachtwache, Medizinische Fachangestellte, Sporttrainer und Selbstbehauptungstrainer dabei. Und eine Diabetologin auf Abruf.
Erst habe ich gedacht: Ach, so viele Betreuer? Die brauchen wir doch gar nicht. Doch, ich habe jeden Einzelnen benötigt. Immer wurde irgendwo eine helfende Hand gebraucht. Besonders das Ausrechnen der KE, BE, Gramm-Mengen, dazu die verschiedensten Insuline zu verschiedensten Zeiten, so viele verschiedene Insulinpumpen und Glukosesensoren.
Das war schon eine Herausforderung und geht nur mit so einem super Team.
Wir hatten hohe und tiefe Werte, es war nicht ganz einfach, aber mit den Kindern zusammen haben wir alles meistern können.
Es wurde viel gespielt, gelacht, bewegt, gebadet, geredet und gelernt. Zum Beispiel bei einer Unterzuckerung: Ich habe gefragt, warum denn die Kids so tief laufen. Da sagte Olivia: „Das liegt bestimmt daran, dass wir zu Hause so viel rumliegen und hier so viel Bewegung haben.“ - Ja, das stimmt, so ist es wohl.
Das Highlight für die Fußballspieler war sicher, dass die „U17-St. Pauli-Fußballmannschaft“ mit den Kids zusammen Fußball gespielt hat. Wir haben sogar einen Original-St. Pauli-Fußball bekommen. Wenn Corona zu Ende ist, werden wir vielleicht mal ins Stadion eingeladen.
Freitag 14 Uhr Start:
Ab 14 Uhr ging es los, wir waren gut vorbereitet: Ankommen, Zimmer beziehen, Trinkflasche, Traubenzucker, Pflaster usw. in den Rucksack/Bauchtasche und dann konnten wir auch schon mal rausgehen. Wir sind erstmal an den See zum Spielen und Füße ins Wasser stecken. Dann ein Eis essen und langsam wieder zurück, alle Enten und Schwäne mussten noch fotografiert werden, weil die mit ihren kleinen Küken zahm herumgeschwommen sind.
Mittlerweile waren dann auch alle Kinder angekommen. Nun konnten wir Abendbrot essen: Reis, Gemüse, Salat, und Geflügelfrikadellen und natürlich Nachtisch.
Dann wieder nach draußen und wir haben uns T-Shirts bemalt. Super Kreationen sind dort entstanden, und wieder weiter mit Spielen, klönen und Fußball spielen.
Leider musste ich mich immer unbeliebt machen, wenn ich rufen musste: Schluss jetzt, 22 Uhr, wir müssen langsam rein und drinnen weiter Blödsinn machen. Irgendwann sehr spät war das Licht aus und es wurde leiser.
Samstag:
Morgens um 6 Uhr haben sich alle auf dem Flur getroffen und es wurde 1 Std Frühsport gemacht. RESPEKT!! Tim und Luka unsere Betreuer/Sporttrainer haben tatsächlich noch fast alle Kinder zum Frühsport animiert.
Da hat das Frühstück aber auch gut geschmeckt.
Um 10 Uhr hatten wir eine Verabredung mit den Fledermäusen. Alle die neuen selbstgemachten T-Shirts an und los. Wir sind zusammen in die Kalkberghöhlen gegangen und unsere Führerin hat uns so viel Interessantes erzählt. Dann kam aber auch noch das Fledermausmuseum Noctalis und ich konnte noch eine Begegnung mit FOXY, der indischen Flughündin organisieren. Dafür vielen Dank an Noctalis. Foxy war sooo cool. Wir wollten sie so gern anfassen, als sie auf dem Rücken der Tierpflegerin herumgeklettert ist und Früchte genascht hat.
Nach Foxy sind wir noch kurz in die Stadt und dann zurück. Es war so heiß und wir wollten unsere Snacks essen und endlich baden gehen.
Ab ins Wasser, wir haben die Badestelle eingenommen und sehr viel Spaß gehabt. Später wieder spielen: Volleyball, Fußball…. Abendbrot essen. Spielen und dann gab es frische selbstgemachte Crêpes, lecker. Mit Apfelmus, Zimt und Zucker oder Nutella. Voll gefuttert wurde aber weitergespielt. Es gab aber bei unserer Lagerfeuerparty auch noch andere Leckereien. Blaue Schlumpfbrause (ohne Zucker), nach was hat die geschmeckt? Ich weiß es nicht, musste aber mal probiert werden 😉
An dieser Stelle sollte aber auch gesagt werden, dass wir jeden Tag Gemüse, Salat und Äpfel und Bananen gegessen haben.
Spät ging es dann wieder zu Bett. Bevor dann Alle zu Bett gehen, müssen alle Kids ihre Glukosewerte in die Liste einschreiben und überlegen, ob alles ok ist. Hier nochmal eine Capri Sonne, da noch mal Insulin spritzen, Pumpen Basalrate runter setzen usw.
Sonntag:
Sonntag, nach dem Frühstück: Rucksack packen (Traubenzucker nicht vergessen!)
10 Uhr Abfahrt mit vier Großraumtaxis im Konvoi nach Trappenkamp in den Erlebniswald. Hier wurde 4 Std. getobt und gespielt. Zwischendurch gab es Mittag. Wir haben uns selbst HOT DOGS gemacht. Eigentlich waren es Cold Dogs, denn wir hatten keine heißen Würstchen, sondern nur kalte. Ketchup, Senf, Remoulade, Gurken und Röstzwiebeln, schön rumschmieren, war ja draußen, egal. LECKER. Um 14 Uhr wurden wir wieder abgeholt und wir sind zur Eisdiele gefahren. Dort gab es ein Eis für ALLE und zurück nach Segeberg.
Wir wollten schließlich noch schwimmen, also ab ins Freibad. Nach dem Freibad gab es eine kurze Pause und alle wollten weiterspielen, raus, Action machen.
Jetzt kam die Überraschung: Ole, der Selbstbehauptungstrainer, hat mit den jungen Leuten Selbstbehauptung geübt. Es war toll. Man konnte sich so richtig auspowern und wenn uns jetzt einer angreifen will… nicht mit uns!
Langsam kam der Hunger und ab zum Abendessen. Und wieder raus. Wir hatten so viel Glück mit dem Wetter. Wir haben die verschiedensten Spiele gemacht und wieder frisch gemachte Crêpes gegessen.
Dann kam das FOTO-Event. Jeder konnte sich ein Foto mit einer Sofortbildkamera machen, das sollte ein Erinnerungsfoto werden. Diese ganzen Fotos wurden dann auf eine Leine mit Klammern und Lichtern gehängt und bestaunt. Später hat jeder seine Fotos mitgenommen.
Nun kamen auch langsam schon mal die Aussagen: Müssen wir Morgen schon wieder nach Hause? Ohhhh, schade….
Montag:
Montagmorgen nach dem Frühstück haben wir die Zimmer geräumt und zusammen aufgeräumt und geputzt. Endlich fertig konnte man entscheiden, ob man in die Stadt bummeln wollte oder Minigolf spielen.
Nach zwei Stunden Minigolf war es aber auch schon wieder Zeit zurückzugehen, denn der Hunger kam, alle Snacks aufgegessen, sind wir noch auf die Wiese um „Flieger“ zu starten. Kennt ihr die Dinger noch von früher? Styroporflieger zusammen, Propeller drauf und losfliegen?
So, nun war es auch schon 14 Uhr und die Eltern standen schon vor der Tür.
Das war unsere Freizeit…ich hoffe ich habe nichts vergessen.
In der WhatsApp-Gruppe wurde ja schon vorher viel hin und her geschickt, aber jetzt wurde auch erstmal ausgetauscht: Ich will unbedingt nächstes Jahr wieder mit…ich auch….ich auch …ich auch…….
Herzlichst Eure
Andrea Witt, Diabetesberaterin DDG