Pfingstcamp im Norden
Ferienreise für Kinder und Jugendliche mit Diabetes nach Plön - Start für eine Anmeldung für das nächste Jahr ab Januar 2023
Diabetesberaterin Andrea Witt und ihr "Zuckerschnuten"-Team führten das traditionelle Pfingstcamp der DDH-M dieses Mal in Plön durch. In der Deutschen Jugendherberge Plön hatten alle Kinder und Jugendlichen viel Platz, sodass auch den Auflagen der Corona-Pandemie entsprochen werden konnte und die Ansteckungsgefahr minimiert wurde. Die Schnutenpullis (FFP2 Masken) gehörten natürlich noch in den Rucksack gepackt. Für Corona-Schnelltests wurde gesorgt.
Die Pfingstfreizeit fand über die Pfingstfeiertage vom Freitag 3. bis Montag 6. Juni 2022 in der Jugendherberge Plönstatt. Für die Fahrt konnten sich bis zu 40 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Diabetes Typ 1 ab 14 Jahren anmelden.
Pfingstcamp in Plön 2022, © Melanie Bastian
Kurzfilm vom Pfingstcamp in Plön 2022, © motionboard
Plön befindet sich im Herzen der Holsteinischen Schweiz, die ihren Namen von der hügeligen Landschaft trägt. Der Luftkurort liegt wie eine Insel inmitten von Seen. Von der Jugendherberge Plön genießen Sie einen herrlichen Blick über das große Gelände und den "Großen Plöner See". Im Sommer kann man an der Badestelle herrlich planschen und auf dem Gelände Fußball, Basketball oder Volleyball spielen. (Zitat)
Einige sagten, es wäre das Schönste bis jetzt gewesen. Wir hatten auch so viel Glück mit dem Wetter und die Jugendherberge war so toll. Deshalb haben die Kids entschieden: Hier wollen wir am liebsten wieder hin.
Wenn unsere Betreuer dabeibleiben und auch die Eltern mithelfen, dann bekommen wir das hin. Selbst die Kinder und Jugendlichen wollen alle helfen - Hauptsache es geht weiter.
Die Kinder waren ALLE toll. Ich finde es immer so spannend, wie sich die Kids zusammentun und dieses Mal war es besonders schnell zu sehen. Die Gruppen mischten sich sogar immer wieder durch. Auch schön zu sehen ist, dass die Schüchternen oder die, die von den Eltern geschickt worden sind, sich innerhalb von Minuten integrieren und aktiv einbrachten.
Ihr könnt stolz auf eure Kinder sein, wie sie ihren Diabetes händeln, selbst wenn man erst vier Monate Diabetes hat. Die Kinder sind wieder mit ein bisschen mehr Selbstbewusstsein nach Hause gefahren.
Andrea Witt
Diabetesberaterin DDG
Ich finde das Camp jedes Jahr aufs Neue wieder sehr schön, weil es eine Chance für Diabetiker ist, sich auszutauschen, neue Menschen kennenzulernen, die dieselben Probleme nachvollziehen können und einfach mal nicht diese „eine“ Person zu sein, die anders ist. Man kann Erfahrungen miteinander austauschen und auch einfach man selbst sein, ohne Angst zu haben, verurteilt oder komisch angeschaut zu werden, nur weil die Pumpe mal piept.
Alle haben Verständnis für einen, sie zeigen einem Möglichkeiten, wie du besser mit deinem Diabetes umgehen kannst und wie du es nicht mehr als Belastung sehen kannst, sondern als Herausforderung, die man meistern kann, wenn man nur zusammen hält „man fühlt sich einfach sicher“ wie bei einer zweiten Familie. Die Zuckerschnuten nehmen jeden so auf, wie er ist und das ist eine so unglaublich schöne Sache und ich wünsche mir, dass es so etwas bald häufiger geben wird für die Kinder und Jugendlichen auf der ganzen Welt.
Kind nach der Fahrt
Ein Bericht von Projektleiterin Andrea Witt
Hallo an Alle,
hier der Bericht von dem supertollen Pfingstcamp 2022.
Von Freitag bis Montag trafen sich knapp 40 junge Menschen mit Diabetes ab 14 Jahren in Plön zum Pfingst-Diabetes-Camp. Schon Wochen vorher wurden per WhatsApp Ideen, Namen, Hobbys, Glukosewerte, Typen von Pumpe, CGM oder Pen usw. rege ausgetauscht.
Alle Kinder waren schon so aufgeregt.
Die Kinder und Jugendlichen reisten ab 14 Uhr per Bahn und per Auto an. Antonia aus Bayern war sogar schon einen Tag vorher losgefahren, damit sie es rechtzeitig schafft.
Das Wetter war ein Traum und pünktlich zum Freitag wurde es superschön.
Als Erstes wurden die Zimmer bezogen und die Bettnachbarn kennengelernt. Danach kamen alle wieder raus auf das Riesengelände der DJH direkt am Wasser und wir haben uns mit den ersten Leckereien versorgt. Dann ging es richtig los mit der ersten Vorstellungsrunde: Wer kommt woher, wie lange ist Diabetes schon in deinem Leben?
Anschließend gab es einen Workshop mit der Referentin Monja Buche (Sozialpädagogin) zu dem Thema: Was hat Corona mit uns gemacht? Corona ist ätzend! Wie können wir uns selbst aus dieser schweren Zeit helfen?
Für die nächsten Tage gab es die Hausaufgabe: Was hat uns in der Corona-Zeit gefehlt? Auf was bin ich stolz, dass ich es geschafft habe? Wo sehe ich mich in der Zukunft? Diese Aufgaben haben wir dann am nächsten Tag aufgeteilt und in kleineren Gruppen erörtert. Am dritten Abend haben wir alle gemeinsam die Antworten und Ideen besprochen.
Nach dem Workshop machten wir alle „Lachyoga“ und anschließend wurde gespielt, geplaudert oder „gechillt“. Die ersten Grüppchen haben sich gebildet und dann war auch schon Zeit für das Abendessen. Auf dem Essensplan standen die leckersten Sachen in warm und kalt und am Ende der Freizeit waren sich alle Kinder einig, dass es das beste Essen überhaupt in einer Jugendherberge war.
Am Abend war es Zeit wieder unsere obligatorischen T-Shirts zu besprühen und tolle Kreationen hingen dann auf der Leine. Danach spielten die Kinder Kartespiele, Fußball, Volleyball, Tennis usw. und die ersten gingen auch schon im großen Plöner See baden. Um Mitternacht wurden dann langsam die Zimmer aufgesucht und mit der Nachtwache besprochen, wo die Handys und die Glukosemonitore liegen, damit in der Nacht keiner gestört wurde. Die Nachtwache ging immer 2-3 x die Nacht durch und kontrollierte die Glukosewerte. Obwohl alle Kids das Insulin reduziert hatten, gab es doch einige Unterzuckerungen. Dann hieß es Traubenzucker, Fruchtsaftgetränk, Banane und Müsliriegel und weiterschlafen. Und die Kinder haben wieder gelernt, dass es den Muskelauffüllefekt gibt und man wirklich Insulin reduzieren muss.
Frühsport mit Tim und Luka. Tim hat mit einigen Krafttraining gemacht und Luka ist mit den anderen durch den Wald gelaufen. Und das morgens um 7 Uhr in der Früh - Respekt.
Nach dem leckeren Frühstück sind wir in den Ort Plön gelaufen, um noch ein paar Sachen einzukaufen. Dann spielten die Kinder wieder sehr viel und es war schon Zeit für das Mittagessen. „Achtung Insulin reduzieren, wir gehen gleich aufs Wasser!“
Dann ging es ab zu Helge und Iris in die Segelschule, um Stand-Up-Paddeln und Tretbooten zu fahren. Die Hälfte der Kids entschied sich für die Tretboote und die andere Hälfte ging auf die SUPs. Nach zwei Stunden haben wir uns auf zwei große Gruppen-SUPs verteilt und es gab einen Wettkampf, welche Gruppe zuerst um die Schwimminsel und zurück gepaddelt ist. Einige sind trockenen Fußes wieder an Land angekommen, andere sind immer wieder ins Wasser gefallen. Was für ein Spaß! Nachdem nun alle von der ganzen Bewegung völlig kaputt waren, wurde erstmal wieder etwas gegessen, Energie getankt und das Insulin reduziert. Anschließend spielten wir wieder Ball und haben das leckere Abendessen genossen.
Dann ging es sofort wieder raus an die frische Luft. Einige spielten, andere führten Gruppengespräche und die restlichen haben sich schon zum Crêpes essen angestellt. Das gehört jedes Jahr unbedingt zu den Camps. Es wurde unermüdlich gebacken und gleich Open Air aufgegessen und sich wieder angestellt.
Zwischenzeitlich entfachten wir das Lagerfeuer und streuten Zauberpulver rein. Das macht schöne bunte Flammen. Und irgendwann war wieder Zeit zum Schlafen oder zumindest in die Zimmer zu gehen.
Der Sonntagmorgen startete wieder mit Frühsport und einem leckeren Frühstück. „Achtung - wieder Insulin reduzieren, gleich beginnt eine Camp-Olympiade.“
Es ging in 4-er bis 5-er Gruppen zu den verschiedensten Stationen. Am meisten gelacht wurde beim Sackhüpfen und beim Wassertragen, aber auch beim Dosenwerden, Kegeln, Dart, Eierlaufen, Weitwerfen und beim Schokokuss essen ohne Hände hatten die Kinder Spaß ohne Ende. Die Preisverleihung fand dann beim Sonntagsbraten statt.
Nach dem Mittagessen fuhren wir auf eine Kanutour. Wir hatten 10-er Canadierboote und wir ruderten vom kleinen Plöner See auf die Schwentine. Ein Stück paddeln, unterwegs baden und wieder zurück. Zwischendurch gab es als Snack natürlich ein paar Leckereien, wie Gummischlangen, Müsliriegel, Knäckebrot als schnelle BEs usw., weil der Glukosewert bei manchen Kindern sank.
Wieder zurück an Land wurden die Boote gesäubert und wir gingen zurück zur Jugendherberge. Einige von uns wollten nicht aufs Wasser und waren während der Kanutour noch mal in die Stadt bummeln gegangen.
Als wir alle wieder an der DJH angekommen sind, gab es noch einmal Crêpes - die waren aber auch lecker.
Wir hatten den ganzen Tag unseren Referenten Yasin Meier dabei, der einen Workshop und Gespräche über Soziales angeboten hat. Von Schwerbehinderung, Job, Ausbildung und die Hürden durch Diabetes und wie man mit dem medizinischen Dienst umgeht. Das hatte er letztes Jahr in Lübeck auch schon gemacht und war für alle sehr interessant.
Als Pause zwischendurch ging es mit Ballspielen, kleinen Gesprächsrunden weiter und es wurden aus Knicklichtern verschiedene Gebilde oder Ohrringe gebaut.
Als es dunkel wurde, sind wir reingegangen und haben unseren Workshop mit Yasin weitergeführt und beendet. Danach ging es mit ein wenig Melancholie ins Bett, weil am folgenden Tag schon alles wieder zu Ende sein würde.
In dieser Nacht hatte der Nachtdienst die erste Tour verschlafen. Ole und Felix hatten das bemerkt und sich gesagt: „Wir übernehmen die Jungs-Zimmer-Runde.“ Gesagt, getan. Beide haben einfach diese Rolle übernommen und es perfekt gemeistert – Respekt! Tim und Luka haben sich ziemlich gewundert, als sie das bemerkt hatten. Dafür gab es beim Frühstück einen kräftigen Applaus.
Nach dem Frühstück mussten wir die Zimmer räumen und besenrein hinterlassen. Dann machten wir eine Abschlussrunde: Wie fandet ihr das Camp? Warum kommt ihr hier her? Da flossen schon die ersten Tränen. Ein paar Taschentücher später ging es zum Plöner Schloss. Einmal auf den Schlossberg, durch den Schlossgarten gehen, den Ausblick genießen und wieder den Schlossberg runter, denn da wartete schon die Eisdiele.
Jeder durfte sich ein Eis bestellen und es ging auch schon wieder zurück, denn das Mittagessen wartete. Einige Kinder mussten zum Zug und die Eltern der anderen standen abholbereit vor der Tür.
Es wurde sich verabschiedet, geweint, Kontaktdaten ausgetauscht, Fotos hin und her geschickt usw. und dann fuhren alle Kinder und Jugendlichen nach Hause.
Wir Betreuer haben den Rest aufgeräumt und alle Sachen wieder mit vier Autos nach Dersau gefahren. Dann hatten auch wir nach vier wunderschönen Tagen Feierabend.
Es war wieder ein tolles Camp. Einige sagten, es wäre das Schönste bis jetzt gewesen. Wir hatten auch so viel Glück mit dem Wetter und die Jugendherberge war so toll. Deshalb haben die Kids entschieden: Hier wollen wir am liebsten wieder hin.
Wenn unsere Betreuer dabeibleiben und auch die Eltern mithelfen, dann bekommen wir das hin. Selbst die Kinder und Jugendlichen wollen alle helfen - Hauptsache es geht weiter.
Die Kinder waren ALLE toll. Ich finde es immer so spannend, wie sich die Kids zusammentun und dieses Mal war es besonders schnell zu sehen. Die Gruppen mischten sich sogar immer wieder durch. Auch schön zu sehen ist, dass die Schüchternen oder die, die von den Eltern geschickt worden sind, sich innerhalb von Minuten integrieren und aktiv einbrachten.
Ihr könnt stolz auf eure Kinder sein, wie sie ihren Diabetes händeln, selbst wenn man erst vier Monate Diabetes hat. Die Kinder sind wieder mit ein bisschen mehr Selbstbewusstsein nach Hause gefahren.
Ein besonderer Dank und die größte Bewunderung geht an meine Jungbetreuer Luka, Tim, Lara, Pauli, Jana, Miri, Louise und Helene. Danke, danke, 1000 Mal danke!!! Ohne euch würde es diese Freizeit nicht geben.
In meine Dankbarkeit schließe ich meinen Mann Thomas mit ein, der wochenlang Pakete schleppt und packt, der mir immer zuhört und sich genauso auf die Camps freut wie wir Alle.
Ein weiterer Dank an:
Herzlichst Eure
Andrea Witt
Diabetesberaterin DDG
© Melanie Bastian, Camp-Olympiade mit Eierlaufen, 2022 Plön
Ich fand es auch wie letztes Jahr sehr, sehr schön und vor allem unvergesslich. Danke auf jeden für die schöne Zeit und auch wie die anderen schon sagten, ganz, ganz großen Dank an Andrea und die Betreuer, dass ihr uns das ermöglicht😊
Ich kann mich den anderen nur anschließen, ich fand es auch total schön. Von mir auch nochmal ein Dankeschön an dich Andrea und an alle Betreuer :)) es ist wirklich toll in so einer Gruppe für ein paar Tage mal ganz "normal" zu sein
Bericht zum NachlesenIch fand’s auch super! Es ist gut zu wissen, dass man nicht alleine ist, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Ich bin nächstes Jahr definitiv dabei. Vielen Dank an alle Betreuer und natürlich an Andrea 😊☀️️
Und auch an Thomas natürlich 🌷
'n Abend,
und hier der Bericht des Lübecker DDH-M Camps:
Von Donnerstag bis Sonntag treffen sich 40 junge Menschen mit Diabetes ab 13 Jahren in Lübeck zum Pfingst-/Sommer-Diabetes-Camp. Alle mit Corona-negativ-Test und Schnutenpullis im Gepäck.
Donnerstag, nach der Ankunft
Nachdem die Formalitäten geklärt waren, ging es auf die Zimmer, das beste Bett besetzen.
Wir hatten erneut tolles Wetter, so konnte alles draußen stattfinden. Immer wieder haben sich alle unter dem großen alten Baum neben dem DDH-M Banner „Gemeinsam sind wir mutig und stark“ getroffen. Das sollte auch unser Motto des Camps sein.
Nachdem wir alle Zimmer belegt hatten, wurden Sesamkringel und türkische Fladen gefuttert, die waren sooo lecker. Satt und zufrieden gab es ein kleines Kennlernspiel. Danach sind wir erst einmal in die Stadt gelaufen, um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Wieder zurück gab es ein leckeres Abendbrot.
Nach dem Essen sind wir auf den Sportplatz gegangen und haben unsere alljährlichen T-Shirts besprüht. Es sind wieder Super-Kreationen dabei rausgekommen. Alle T-Shirts kamen zum Trocknen auf die Wäscheleine (das eigentliche Volleyballnetz). Dann folgten verschiedenste Ballspiele, Frisbee und ein paar „chillige“ Momente auf dem Rasen. Irgendwann wurde es mit den Mücken so schlimm, dass wir zurück in die Jugendherberge mussten. Notfallapotheke: Fenistil und Mückenspray gekauft und weiter geht’s. Ziemlich kaputt und zerstochen haben wir aber trotzdem noch eine Diabetesschulung gemacht und ein bisschen genascht und geklönt.
Nachdem alle Glukosewerte in der BZ-Liste vermerkt waren, ging es zu Bett, zumindest auf die Zimmer. Zu Bett und Licht aus hat ja noch gedauert. Erst musste noch geklärt werden, wo die ganzen Handys liegen: Sind sie alle entsperrt? Wer hat ein Lesegerät? Wer hat welchen Sensor? Wo liegt dieser? Findet man den Sensor in der Nacht? Denn unsere Nachtwachen sind 3x in jeder Nacht durch die Zimmer gegangen, um die Glukosewerte zu checken.
Hier mal wieder eine Capri-Sonne, dort mal korrigieren. Aber meistens war es die Capri-Sonne, weil der Wert zu niedrig war, obwohl die Basalraten jeden Tag und jede Nacht runtergesetzt worden sind. Die gute Luft in SH und die viele Bewegung den ganzen Tag bringt den Zucker doch schon durcheinander.
Sehr schön, dass wir seit einigen Jahren die Glukosesensoren haben, das macht unsere Arbeit als Betreuer wirklich sehr viel einfacher.
Freitag, beginnt mit Sport
Frühsport mit Luka und Tim: 1 Std laufen…Respekt! Man soll sich wundern, dass immer wieder so viele mitmachen. Dann Frühstück und ein Spaziergang durch die Lübecker Altstadt bis zu den Wallanlagen, um dort Minigolf zu spielen. Dann gab es noch Zeit zur freien Verfügung und nachmittags gab es die leckeren frischgemachten Crêpes. Mit drei Crêpe-Makern und den drei Damen dahinter schafft man es, eine große Menge zu backen, ja, so 100 waren das bestimmt. Mit Apfelmus, Nutella, Zimt und Zucker. Oder Crêpes Spezial mit Zimt und Zucker und Nutella und Banane. Lecker.
Und wieder Sportplatz….
Nach dem Abendessen ging es erneut auf die Sportanlage, diesmal aber mit ausreichend Mückenspray. Kaputt und müde kehrten wir unter unseren schönen Baum zurück. Schulung, klönen „chillen“.
Samstag, wieder Frühsport mit Tim, Luka und Mascha
Nach dem Frühstück haben wir unsere Rücksäcke gepackt, um nach Scharbeutz in den Kletterpark zu fahren. Wir hatten extra einen Bus gemietet (Möller Reisen, 5 Sterne, Comfort usw.). Die Kids meinten, dass man mit solch einem Bus ja stundenlang fahren könne, die Strecke wäre viel zu kurz. Tja, die war wirklich kurz, denn wir sind durch den Herrentunnel gefahren und schwupp waren wir da.
Ab in die Bäume und geklettert was das Zeug hält. Um den Zucker hochzuhalten, wurden zwischendurch Capri-Sonnen und viele Gummischlangen verteilt. Zu Mittag gab es dann auch noch „Hot Dogs“, die aber „Cold Dogs“ waren, weil wir die Würstchen kalt essen mussten, aber immerhin mit Röstzwiebeln, Gurken, Remoulade, Senf, Brötchen: so wie es sich gehört.
Kaputt und verschwitzt ging es direkt zum Strand, ab in die erfrischende Ostsee. Baden in der Ostsee, Sonnenbaden und Chillen. Am Strand hat uns der Busfahrer wieder eingesammelt: Ab durch den Tunnel in Richtung Unterkunft.
Zurück an der Jugendherberge warteten aber auch schon Ole und Stefan, unsere Selbstbehauptungstrainer. Jetzt gab es erstmal mehrere Einheiten zum Selbstschutz und zur Selbstbehauptung. Wir haben viel gelernt und wenn uns jetzt einer „anpackt“, sind wir gewappnet.
Jetzt wurde es aber auch Zeit fürs Abendbrot. Als Nachtisch gab es wieder wunderbare Crêpes. Nach dem anstrengenden Tag wollte diesmal keiner mehr auf den Sportplatz. Die Mücken nerven. Also wieder unter den Baum auf die Decken und klönen, chillen und auch ein bisschen Schulung und Spiele.
Dann kam die Idee von einer Nachtwanderung zum Holsteintor auf. Oh ja, das machen wir und dann ging es um 23 Uhr los. Die einstündige Nachtwanderung wurde eine zweistündige Nachtwanderung. Danach waren wirklich ALLE müde und kaputt. Ab in die Federn.
Sonntag, leider der Abreisetag
Frühstück und Zimmer sauber machen und die Abschlussrunde.
Diese wurde sehr, sehr emotional. Ich hatte mich bei meinen Betreuern bedankt, dann haben sich meine Betreuer bei mir bedankt. Ihr müsst euch einfach vorstellen, dass meine Jungbetreuer ja alles „alte Zuckerschnuten“ sind. Sie haben beschrieben, wie ihr Leben aussieht und wie es wohl ausgesehen hätte, hätten sie mich und die Zuckerschnuten nicht gehabt.
Dann haben wir alle schon feuchte Augen gehabt.
Ich kam dann noch mit der Frage an jeden: „Warum ist euch das Camp so wichtig?“ Die ersten Antworten kamen so sehr emotional, dass die nächsten kaum noch sprechen konnten. Es wurden Tränen vergossen, sich bedankt, sich selbst reflektiert und weiter „geheult“ und Taschentücher ausgeteilt.
Was haben eigentlich ALLE gesagt? Die Freizeit ist so wichtig, weil ohne diese Freizeiten das Selbstbewusstsein nicht gekommen wäre. Hier fühlt sich jeder gleich, nicht als Außenseiter. Hier versteht jeder jeden. Hier darf man sein, wie man ist. Ach, das waren so schöne Worte…für uns ALLE.
Nachdem wir die Tränen getrocknet haben, sind wir zur Wakenitz gegangen, denn dort wartete eine alte Barkasse, die wir gemietet hatten. So sind wir alle auf die Barkasse gestiegen und für eine Stunde um die Altstadt geschippert. Zwischendurch gab es noch einen Kurzvortrag von Yasin, einem jungen Mann mit Diabetes, der uns über das Berufsleben (Bewerbung, Vorstellungsgespräche, Amtsärzte, Schwerbehindertenausweis usw.) erzählt hat. Gleichzeitig war er auch der Profi für glutenfreies Essen. Wir haben viel von ihm lernen können und es kam der Wunsch auf, nächstes Jahr viel mehr über das Erwachsenwerden im Berufsleben zu hören.
Aber auch solch eine schöne Tour geht zu Ende und es war Mittagszeit. Alles was wir noch hatten, wurde aufgegessen und zum Schluss sollte es noch eine Hubba Bubba-Kaugummiblasen-Challenge geben. Wer macht die größte Blase? Aber irgendwie war das nicht so doll…also weiter schmatzen.
Nun kamen aber auch schon einige Eltern und die ersten Kids mussten zum Bahnhof. Wieder ein paar Tränen vergossen und das Versprechen: Nächstes Jahr sehen wir uns wieder.
Tja, nun war das Camp schon wieder zu Ende. Es war ein tolles Camp, tolle junge Leute.
In den nächsten Stunden ging es dann auf WhatsApp noch richtig rund. Es gab so viele schöne Danksagungen an mein Team und mich, dass man auch zu Hause schon wieder mit Tränen in den Augen saß.
Aber das ist eben so schön, dass den Kids dieses Camp so viel Vertrauen und Selbstbewusstsein schenkt. Dieses Gefühl nicht allein zu sein.
GEMEINSAM SIND WIR MUTIG UND STARK!
Wer nicht da war, hat viel verspasst!
Es war echt wieder richtig toll, freu mich schon aufs nächste Mal :)
Geeske, 16 Jahre
Ich möchte ein großes Lob an die Betreuer geben. Ihr seid der Hammer. Ich fand es richtig schön mit euch :)
Katharina, 20 Jahre
Bericht zum Nachlesen als PDFDas war wirklich super schön! Danke.
Mascha, 15 Jahre
Eine Ferienfreizeit für Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1, in Trägerschaft des Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) e. V.
Ja, war das schwierig dieses Jahr. Das Pfingstcamp konnten die Holsteiner Zuckerschnuten nicht durchführen, dann planten sie ein Sommercamp, mussten aber eine andere Herberge finden. Wichtig war viel Platz, um die Abstandsregeln einzuhalten. So sind sie in Lübeck gelandet. Die Projektleiterin Andrea Witt berichtet.
Das Sommercamp ging am 6. August los: Anmelden, Schnutenpullis anziehen (Schnutenpullis heißt der Mund-Nasenschutz hier in Schleswig-Holstein), Zimmer beziehen, Zimmernachbarn kennenlernen und erstmal was essen und trinken. Es gab leckere Crepes (auch glutenfrei), die Kinder stellten sich mehrfach an. Alles konnte draußen stattfinden. Wir haben weiße T-Shirts mit Farbe besprüht, spielten Volleyball, Fußball und Frisbee. Und natürlich durfte ein Kennenlern-Spiel nicht fehlen.
Später haben wir an der Jugendherberge alle unter dem großen Baum gesessen und die Junior-Betreuer haben eine Schulung zu Alkohol und Insulin gemacht (aber alles nur theoretisch) und auch zu Sport und Insulin. Wir wollten doch das Insulin reduzieren. Das hat auch ganz gut geklappt, aber trotzdem haben wir noch sehr viel Traubenzucker und CapriSonnen verbraucht.
Es war an allen vier Tagen schönes und heißes Wetter. Es war es ein Traum, unter den Bäumen zu sitzen oder im Gras auf den Sportplätzen. Was für ein Glück (hatten wir auch verdient). Tim und Luka haben dann die Früh-Sport-Gruppe zusammengestellt. Zur späten Stunde wurde besprochen, wie Josie, die Nachtwache, an alle Handys und Messgeräte rankommen kann. Dreimal in der Nacht wollte sie durch die Zimmer gehen, das mit den Sensoren hat auch super geklappt. Das erleichtert uns bei solch einer Freizeit die Arbeit natürlich sehr.
Über die Highlights der folgenden Tage berichten wir jetzt im Telegrammstil:
Übrigens: Die Bademeister, die Angestellten der Jugendherberge, die Kirchturmwärterin und der Stadtführer waren alle total begeistert von unserer Gruppe. O-Ton: "Wenn wir nur solche tollen Gruppen hätten, wäre alles leichter“. Da war ich schon sehr stolz, dass alle so positiv aufgefallen sind.
Denn es war ja auch oft nicht einfach, mit den Corona-Regeln in Schleswig-Holstein umzugehen. Aber wir haben es sie zu 100 Prozent eingehalten, jeder hat daran mitgewirkt. Wirklich tolle Kids.
Es war so ein schönes Camp, alles traumhaft, das Wetter und die jungen Menschen aus der ganzen Bundesrepublik. Es hat so viel Spaß gebracht. Besser konnte es nicht laufen. Einige von den Kids waren ja noch sehr jung oder hatten noch nicht lange Diabetes. Ich habe gedacht, dass wir Diabetesberaterinnen immer aufpassen müssen, aber das wurde alles allein oder mit der Hilfe der anderen Kids gemanagt.
Ein besonderer Dank geht an:
Wir hoffen, dass wir auch für das Pfingst-Camp 2021 in Eckernförde genug Spenden bekommen.
Alle hier haben Diabetes, so etwas habe ich noch nie mitgemacht. Alle sind so gleich.
Bericht zum NachlesenIch habe so viel von den Anderen gelernt.
Herzlichen Dank für das tolle Wochenende. Wir haben
sehr von den Kontakten profitiert und neue Freundschaften geknüpft.