Der Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes ist eine Kombination aus Weißbuch (Dokumentensammlung) und Jahrbuch: Er beinhaltet das aktuellste gesicherte Wissen über die Volkskrankheit Diabetes und wird von Fachexperten der Diabetologie mit Hinblick auf wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungsprozesse beschrieben.
Auszug aus dem Vorwort
Aktuelle Situation und Neuentwicklungen der Diabetologie in Deutschland
Dieses Jahr war von außergewöhnlichen Ereignissen geprägt, die an der Diabetologie nicht spurlos vorübergingen. Da ist zunächst – man ist es fast schon leid, immer wieder darauf hinweisen zu müssen – die CoronaPandemie zu nennen. Sie hat dafür gesorgt, dass die Behandlungszahlen chronischer Krankheiten, darunter der Diabetes, in den Kliniken wie auch in den Praxen vorübergehend Tiefststände erreichten. Aus Sorge um Infizierung verzichteten viele Menschen auf ihre anberaumten Kontrolltermine und scheuten teilweise auch bei schwerer Erkrankung den Arztbesuch. Zusätzlich mussten viele Innere Abteilungen in den Krankenhäusern ihren regulären Betrieb einschränken, um Kapazitäten für Covid-19-Erkrankte vorzuhalten. Dies führte in der Bevölkerung zu einer flächendeckenden temporären Minderversorgung – deren Folgen sind bei einer chronischen Erkrankung wie Diabetes gegenwärtig schwer abschätzbar. Eine negative Entwicklung während des Lockdowns zeichnet sich jedoch schon ab: Von Mitte März bis Mai 2020 zeigte sich ein deutlicher Anstieg der diabetischen Ketoazidosen bei Typ-1-Neumanifestation im Kindes- und Jugendalter (s.Artikel Holl et al.). (Zitatende)
