Typ-2-Diabetes, Nierenerkrankungen oder Herzprobleme – all diese Erkrankungen können bekämpft werden, wenn man sie frühzeitig erkennt. Gesetzlich Versicherte haben deshalb Anspruch auf die regelmäßige kostenfreie Untersuchung.
Folgeerkrankungen vermeiden
Je eher Typ-2-Diabetes erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen, Folgeerkrankungen zu vermeiden und ihn ohne Insulin – nur mit Medikamenten – zu managen. Möglicherweise gelingt es durch eine Umstellung der Lebens- und Ernährungsweise, den Blutzucker zu senken oder sogar auf Normalwert zu bringen. Das heißt, der Nüchternwert liegt dann unter 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) beziehungsweise unter 5,5 Millimol pro Liter (mmol/l). Dieser Vorgang wird als Diabetes-Remission bezeichnet und wird aktuell wissenschaftlich erforscht.
Erste Symptome
Da sich Typ-2-Diabetes sehr langsam entwickelt und die Krankheitsanzeichen sich häufig nicht eindeutig zuordnen lassen, ist die Vorsorgeuntersuchung beim Arzt unbedingt zu empfehlen. Anzeichen für Diabetes können sein: starker Durst und Harndrang, Müdigkeit und schnelle Erschöpfung, Parodontose. Bei langfristig hohen Blutzuckerwerten kommen schlechte Wundheilung, schlechteres Sehen, kribbelnde und taube Füße und Beine dazu.
Diese Anzeichen können bereits Folgeerkrankungen eines Diabetes sein. Deshalb ist – unabhängig vom Check-up – Selbstbeobachtung angesagt und bei den ersten Anzeichen der Besuch beim Diabetologen anzuraten. Manchmal kommt auch der entscheidende Hinweis von einem anderen Facharzt: Augenärzte, Zahnärzte oder Podologen können Symptome eines möglichen Diabetes feststellen, noch bevor sie der Patient selbst bemerkt.
Check-Up für Jüngere
Bereits im Alter von 18 bis 34 Jahren besteht ein Anspruch auf eine einmalige Gesundheitsuntersuchung beim Hausarzt, ein „abgespeckter“ Check-Up 35. Eine Laboruntersuchung auf Blutzucker erfolgt in dieser Altersgruppe aber nur, wenn ein Risikoprofil besteht, zum Beispiel durch Übergewicht oder eine mögliche erbliche Veranlagung. Darauf sollten Sie als Patient den Arzt hinweisen, wenn er nicht von sich aus fragt. Besteht ein Risikoprofil für Diabetes ist eine Blutuntersuchung auf Glukose per Fingerpiks vorgesehen.
Bei den über 35-Jährigen erfolgen immer eine Untersuchung auf Glukose aus dem Blut und eine Urinuntersuchung, um eine diabetesbedingte Nierenerkrankung auszuschließen.
Online-Risikobestimmung
Wenn Sie nur Ihr Risiko für Typ-2-Diabetes bestimmen wollen, können Sie auch das mit einem Online-Test vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung tun. Dieser Test ist nicht anwendbar, wenn Sie bereits einen erhöhten Blutzuckerwert hatten oder haben. Er ist auch nicht als Ersatz für den Check-up beim Arzt gedacht, aber vielleicht als Anstoß, sich untersuchen zu lassen.
Diabetes-Risikotest und Patienteninformation

Quellen
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/checkup.html
https://www.apotheken-umschau.de/diagnose/laborwerte/harnzucker-glukosurie-zucker-im-urin-742339.html